Zum Holz
Holz hat als lebendiger Werkstoff seine Eigenarten.
Maserholz und Wurzelholz
Dieses Holz zeichnet sich durch eine besondere Struktur/Maserung aus. Das Holz ist hier nicht geradlinig gewachsen, aufgrund
von Wucherungen oder vieler eng aneinander liegender Äste. Dies bewirkt sehr schöne Strukturen im Holz, mit unterschiedlichen
Glanz- und Reflexionsverläufen bei der fertigen Oberfläche.
Gestocktes Holz
Wenn das Holz längere Zeit ungeschützt feucht im freien gelegen hat, kommt es zu Stockungen. Verschiedene Pilzsporen finden Zugang und breiten sich im Holz aus. Die Abgrenzung zwischen den verschiedenen Pilzmyzellen zeichnen sich durch besondere Färbungen und Farbabgrenzungen aus, oft mit atemberaubender Schönheit. Wenn das Holz in diesem Stadium aufgeschnitten und getrocknet wird, stirbt der Pilz vollkommen ab. Die Färbung bleibt aber bestehen. Oft ist dann auch schon der Holzwurm tätig. Daher sind zum Teil auch noch Fraßgänge vom Holzwurm zu sehen, die das Objekt noch interessanter machen.
Selbstverständlich sind meine Objekte holzwurmfrei. Sofern bereits eine Zersetzung der Holzstruktur stattgefunden hat, werden die Holzporen in einer Vakuumkammer über Unterdruck mit einem Harz stabilisiert. Wird das Harz eingefärbt, bewirkt dies zusätzlich eine besondere Optik.
Risse im Holz
Bei einigen Holzarten treten während der Trocknung vermehrt Risse auf. Besonders gerne reißt Pflaumenholz mit Splintholzanteil.
Nun zeichnet sich dieses Holz aber besonders durch den schönen Kontrast zwischen Kern- und Splintholz aus.
Ich möchte nicht auf den schönen Kontrast verzichten und nehme daher die Risse in Kauf. Altes Eibenholz ist sehr selten.
Da die Bäume unter Naturschutz stehen, dürfen nur geschädigte Bäume gefällt werden. Meist weist der Kern dann schon Ringrisse auf. Beim Drechseln muss man dann sehr vorsichtig sein, damit einem der Holzblock nicht um die Ohren fliegt!
Belohnt wird man aber mit den wunderschönen Holzbildern. Die Risse gehören meines Erachtens zur unverfälschten Natur des Holzes. Ich verarbeite solche Hölzer sehr gerne, da sie eine Geschichte erzählen und immer etwas ganz Besonderes sind. Die Risse wurden nach der Trocknung fachgerecht auf Kunstharzbasis verfüllt bzw. mit Cyanacrylat stabilisiert.
Nach der darauf folgenden Oberflächenversiegelung sind die Schalen somit uneingeschränkt gebrauchstüchtig.
Gerbsäurehaltige Hölzer (wie Eiche, Robinie) werden gerne von mir geräuchert.
So bezeichnet man die Begasung des Holzes mit Ammoniak in einer luftdichten Kammer. Dadurch verfärben sich die gerbsäurehaltigen Hölzer dunkel. Das Splintholz bleibt aber meist hell, da es keine oder weniger Gerbsäure enthält.
Dies führt zu einem schönen Kontrast im Holzbild!